KULTURSPRECHER

Wolfgang Zinggl

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16.07.2007 09:39

Haus der Geschichte: Für Zinggl Abschlussbericht "Geld nicht wert"

Der Abschlussbericht zum Haus der Geschichte (ÖHG) ist für den Grünen Kultursprecher Wolfgang Zinggl sein Geld nicht wert. "In ihm wird die Meinung der ExpertInnengruppe ignoriert, die eigentlich zuarbeiten hätte sollen", kritisierte er am Sonntag und spricht von einem veralteten Konzept. "So wird mit der Kritik vieler ZeithistorikerInnen aus den letzten Jahren umgegangen, die vor einer Festschreibung von Geschichte warnen."

Laut Zinggl kostete allein der Abschlussbericht 36.000 Euro. Aber vor allem das inhaltliche Konzept stößt dem Grünen bitter auf: "Angesichts des vorliegenden Berichts der Arbeitsgruppe bekommen alle eine Gänsehaut, die sich um ein möglichst differenziertes Geschichtsbild abseits nationaler Klischees bemühen. Der schwarze Historiker Stefan Karner und der rote Historiker Günter Düriegl bestehen auf einem völlig veralteten Museumskonzept der 80er Jahre und wollen es in bewährter großkoalitionärer Betonmanier durchboxen."

Nun drohe die Gefahr, dass die Museumslandschaft um einen Riesentanker erweitert werde und damit genau jene Gelder gebunden würden, die für die vielen Initiativen zur Erarbeitung einer moderneren, differenzierteren Sicht auf die jüngere Vergangenheit notwendig wären, so Zinggl. Nicht nachvollziehbar ist für ihn vor allem der erste Schritt: Für die Feiern anlässlich des 90-Jahr-Jubiläums der Republik kommendes Jahr soll mit 1,2 Millionen Euro eine Ausstellung finanziert werden, "die als Vorläufer zum Haus der Geschichte dient und die sich aus den Versatzstücken der beiden Grottenbahnausstellungen im Belvedere und auf der Schallaburg aus dem Jahr 2005 zusammensetzt". (APA)