Österreich 1 - 23.3.2008

Geschichte der Republik
Haus der Geschichte: Umsetzung weiter ausständig

Audio


Länge: 1:34 min
Ö1 Journal um 8 - Peter Daser  Dass ein Haus der Geschichte kommen soll, steht im Regierungsprogramm. Und zwar regelmäßig: in dem des Jahres 2000, in dem des Jahres 2003, und in dem von 2007 steht es auch. Fachleute, darunter renommierte Historiker, haben im letzten Jahr ein Konzept vorgelegt, was man im Haus der Geschichte zu sehen bekommen soll und wo es gebaut werden könnte. Es geht vor allem um die Zeit seit Gründung der Republik 1918.

Internationale Begutachtung und Kritik
Ausstellungen, Veranstaltungen, Forschung dazu soll es geben. Und es waren schon Standorte für die nötigen sechs bis neuntausend Quadratmeter in Diskussion, alle in Wien: darunter das Arsenal, das Künstlerhaus oder ein Neubau bei der UNO-City. Das Konzept wurde von internationalen Experten begutachtet und teilweise auch kritisiert.

Baubeginn für 2010 vorgesehen
Die Entscheidung für einen Ort, ein Architektenwettbewerb und der Baubeginn sollen laut Konzept spätestens 2010 kommen. Zuständig sind seit letztem Jahr aber nicht mehr die Fachleute, sondern die Regierung unter Leitung des Bundeskanzleramts. In den Ministerrat hat es die Umsetzung des Projekts bisher nicht geschafft.

Schwierigkeiten mit historischen Themen
Dass sich die Regierung bei historischen Themen offenbar schwer tut, hat sich mehrfach gezeigt: Die Entscheidung zum Beispiel für das Wiesenthal-Institut für Holocaust-Studien war erst nach langem Zögern möglich. Selbst die geplante Sonderausstellung zur Republiksgründung 1918, die im Herbst im Parlament gezeigt werden soll, hat zu Streit geführt. Und ein gemeinsames Ausstellungs- oder Forschungsprojekt über den Anschluss an Nazi-Deutschland vor 70 Jahren, das ist erst gar nicht zur Debatte gestanden.

Mehr zum "Jahr der Zeitgeschichte 2008" in oe1.ORF.at