Haus der
Geschichte/Restitutionsbericht
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Ein "Haus
der Geschichte der Republik Österreich" ist "ein wesentliches
Millenniumsprojekt der Republik Österreich". Es soll daher mit allen
an der Thematik interessierten Gruppen diskutiert und erarbeitet werden.
Das "Haus der Geschichte" versteht sich als "Zentrum eines
virtuellen Netzwerks, als Schnittstelle für Kommunikation, aber auch als
Bindeglied zwischen den einschlägigen Organisationen und
Instituten". Es habe in der Vergangenheit immer wieder
Sonderausstellungen zu Einzelthemen der Geschichte Österreichs gegeben;
die Geschichte der II. Republik sei hingegen in ihrer Gesamtheit noch nie
Gegenstand einer großen Ausstellung gewesen, geschweige denn, dass sie in
einer permanenten Ausstellung "eine Art historisches Grundmuster
erfahren hätte". Dies sind zentrale Aussagen der
Machbarkeitsstudie, die von Stefan Karner und Manfried Rauchensteiner im
Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst erstellt wurde. "Die Geschichte verstehen, um die Gegenwart zu begreifen - und das 21. Jahrhundert anders zu gestalten: Das richtet sich an die jeweils jungen Generationen Österreichs, Europas, der Welt." Mit diesen Worten umreißt Anton Pelinka im Vorwort der Machbarkeitsstudie die Zielsetzung für ein "Haus der Toleranz". Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr vom Institut für Konfliktforschung in Wien erarbeitet und liegt jetzt dem Nationalrat zur parlamentarischen Erörterung vor. AutorInnen der Studie sind, gemeinsam mit Univ.Prof. Dr. Pelinka, Dr. Sabine Juffinger, die Professoren Dr. Ekkehard Kappler und Dr. Stephan Laske sowie die Ökonomin Claudia Meister-Scheytt. ( III-8 d.B.) Abgeordneter Mag. POSCH (S) wies in der Debatte auf die gravierenden Bedenken hin, die gegenüber den beiden Konzepten von dritter Seite vorgebracht worden seien. Diesen ermangle es an innovativen Ideen - Figls Weinglas, Sinowatzens Hosenträger und Schüssels Mascherl auszustellen sei wohl zu wenig, betonte Posch - und sie seien mithin in ihrer Plausibilität wenig überzeugend. Abgeordnete Dr. BAUMGARTNER-GABITZER (V) berichtete davon, dass die Autoren der beiden Studien einen Workshop planten, um diese zu einem Produkt zusammenzuführen, weshalb man die Tagesordnungspunkte vertagen sollte, bis von Seiten der Autoren ein neues Ergebnis vorliege. Abgeordnete Dr. GLAWISCHNIG (G) erinnerte an ein Versprechen des seinerzeitigen Kulturausschussvorsitzenden Krüger, zu diesem Fragenkomplex eine parlamentarische Enquete abzuhalten. Für diese Vorgangsweise trete sie nach wie vor ein. Abgeordnete Dr. BRINEK (V) hielt dem entgegen, dass zwischen Baumgartners Vorschlag und Glawischnigs Ansinnen kein Widerspruch bestehe. Man solle bis Herbst zuwarten, dann könne man den Weg einer Enquete, eines Hearings oder eines Unterausschusses auf Basis der Ergebnisse des besagten Workshops immer noch beschreiten. Abgeordneter GAUGG (F) plädierte dafür, die Zeithistoriker in diesen Prozess einzubinden, da ein solch grosses Vorhaben auf möglichst breiter Basis mitgetragen werden sollte. Bundesministerin GEHRER erinnerte daran, weshalb zwei Konzepte vorgelegt wurden. Wolle man diese nun zusammenführen, müsse man eine konkrete Arbeitsweise festlegen, und man habe sich eben für die Form eines Workshops entschieden. Das so geschaffene Produkt solle sohin ein Grundgerippe für die Diskussion darstellen. Diese Schritte sollten bis Herbst gesetzt sein, dann könne man weitersehen. Die Materie wurde einstimmig vertagt. Startseite |