Mailath und Kos: Neues Profil für Museen der Stadt Wien Wien (OTS) - Gemeinsam mit Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny präsentierte am Freitag der seit 1. April amtierende Direktor der Museen der Stadt Wien, Dr. Wolfgang Kos sein Programm und seine Vorstellungen für seine Häuser. Mailath und Kos bezeichneten es als Ziel für die Museen der Stadt Wien, im Sinne einer umfassenden, komplexen "Stadtkultur" zu agieren und verstärkt eine profilierte Position in der Wiener Museumslandschaft zu entwickeln. Im positiven Wettbewerb mit den anderen Museen sollten sich die Museen der Stadt Wien, so Kulturstadtrat Mailath-Pokorny, vor allem dem städtisch-urbanen Themenfeld widmen, Alltagskultur inklusive der ethnischen Komponenten - bis in die Gegenwart reichend - wahrnehmen. Freier Eintritt am Sonntag Die Museen der Stadt Wien sollten aber auch von den WienerInnen als ihre Ausstellungshäuser - die ja im Eigentum der Bürger stehen - wahrgenommen werden, so Mailath -Pokorny. In diesem Sinn kündigte er gemeinsam mit Dir. Kos ab September freien Eintritt an Sonntagen für alle ständigen Schausammlungen an. Dieses Angebot wendet sich auch besonders an die Familien mit Kindern, für die Ausstellungsbesuche - bei immer höheren Preisen in vielen Museen - zu teuer werden. Wien sei eben auch hier anders, so Mailath-Pokorny, der weiters auf die Umwandlung der Museen zu einer "Wissenschaftlichen Anstalt öffentlichen Rechts" und die Dotierung mit derzeit rund 15 Millionen Euro/Jahr sowie die festgeschriebene Valorisierung von 1,43 Prozent jährlich für die Museen als Rahmenbedingungen für eine gute Entwicklung hinwies.**** Kos: "Generalismus als Atout" Wolfgang Kos, von Mailath Pokorny als "urbaner Vordenker" charakterisiert, bezeichnete den "Generalismus als Atout" der Museen der Stadt Wien. Die Stärke der städtische Museen liege im ungeheuren, vielfältigen Sammlungsreichtum, gepaart mit der hohen Qualität der wissenschaftlichen Arbeit im Hause. Das Potential sei da, um in der ersten Liga der Wiener Museen mitzuspielen, was fehle, seien "entsprechende Bühnen", da der Ausstellungsraum des Historischen Museums zu klein sei. Das Projekt Kunstplatz Karlsplatz mit der geplanten Kooperation mit dem Künstlerhaus könne hier Abhilfe zur entsprechenden, auch internationalen Positionierung der Städtischen Museen schaffen. Thematisch gehe es ihm vor allem um vernetzte Ausstellungsthemen, die etwa die Kunst in Bezug zur Gesellschaft bringen oder Wiener Phänomene im Vergleich zu anderen Großstädten darstellen: ein Beispiel dafür und für eine neue Ausstellungsdimension solle die angedachte Großausstellung im Künstlerhaus "Die Großstadt in der Nacht" sein. Die Ausstellungspläne für das weitere Jahr 2003 seien durch den Übergang gekennzeichnet. Neue Ausstellungen sind die Fotoschau zur Wiener Verkaufs-Kultur" von Petra Rainer "Hutsalon Susi und Milchfrau Rosa" im Atrium des Historischen Museums, "Orientalische Reise", Malerei und Exotik im späten 19. Jahrhundert in der Hermesvilla, "Brutale Neugier", dem Kriegsfotografen und Bildreporter Walter Henisch gewidmet, wieder im Atrium und "Wiener Stolz", eine "Intervention" in die ständige Schausammlung des Historischen Museums mit Modellen zu den Skulpturen des Wiener Rathauses. Die Biedermeier-Ausstellung "Mit Stock und Hut" ist in Kürze in der Hermesvilla zu sehen, ebenso eine Schau zur Geschichte dieses Hauses, mit der "Hommage" an den Sammler Serge Sabarsky und der dem "Urwiener und zugleich großen Kritiker der Stadt" Helmut Qualtinger gewidmeten Schau "Quasi ein Genie" sind für das Haupthaus am Karlsplatz zwei attraktive Ausstellungen auf dem Plan. Als kennzeichnend für die neue Linie der Museen der Stadt Wien kündigte Kos für 2004 eine Doppelausstellung zur Arbeitsmigration in Österreich "Gastarbajteri" gemeinsam mit der fotografischen Darstellung "Fremdes Wien" von Liesl Ponger an. Programmvorschau Museen der Stadt Wien von Mai bis Dezember 2003 o Hermesvilla, Untergeschoß (9. Mai bis 14. September 2003) Mit Stock und Hut Aquarelle und Zeichnungen des Wiener Biedermeier o Hermesvilla, Obergeschoß (9. Mai 2003 bis April 2004) "Villa mit Grünbl., kaiserl., teilmöbl., 1350 m2 Wohnfl." Die Hermesvilla und ihre Geschichte o Historisches Museum, Sonderausstellungsraum (22. Mai bis 31. August 2003) Serge Sabarsky Ein Wiener Sammler in New York In Kooperation mit der Sabarsky Collection, New York o Historisches Museum, Atrium (21. August bis 28. September 2003) Hutsalon Susi und Milchfrau Rosa Wiener Verkaufs-Kultur, fotografiert von Petra Rainer o Historisches Museum, Sonderausstellungsraum (2. Oktober 2003 bis 6. Jänner 2004) Quasi ein Genie Helmut Qualtinger (1929-1986) o Hermesvilla, Untergeschoss (16. Oktober 2003 bis 12. April 2004) Orientalische Reise Malerei und Exotik im späten 19. Jahrhundert In Kooperation mit der Residenzgalerie Salzburg o Historisches Museum, Atrium (30. Oktober 2003 bis 6. Jänner 2004) Brutale Neugier Walter Henisch, Kriegsfotograf und Bildreporter o Historisches Museum, 2. Stock (12. November 2003 bis 11. Jänner 2004) Wiener Stolz Die Modelle zu den Skulpturen des Wiener Rathauses Vorschau 2004 o Historisches Museum (Jänner bis März 2004) - Doppelausstellung Gastarbajteri -40 Jahre Arbeitsmigration in Österreich Lisl Ponger - Fremdes Wien 1992/2004 Allgemeine Informationen: o Museen der Stadt Wien: www.museum-vienna.at/ |