Altes Zeughaus mit Zukunft?

"Presse"- Meinung von Hans-Werner Scheidl vom 09.01.2006


Das Heeresgeschichtliche Museum könnte mit einem modernen Zubau
als "Haus der Geschichte" adaptiert werden.

Bisweilen ist die simpelste Lösung die sinnvollste. Das ominöse "Haus
der Geschichte" spukt seit Jahren als vage Idee durch die öffentliche
Meinung, außer halbherzigen Bekenntnissen geschah aber nichts.
Dem Bundeskanzler scheint nun diese erstaunliche Ideenarmut
aufgefallen zu sein. Und es kristallisiert sich jetzt ein Konzept
heraus, das der pensionierte Direktor des "Heeresgeschichtlichen"
seit Jahr und Tag verfocht. Manfried Rauchensteiner wurde nicht müde,
darauf zu verweisen, dass Österreich längst ein solches "Haus der
Geschichte" besitze nämlich sein HGM. Jetzt - Rauchensteiner ist längst 
Konsulent beim deutschen Heeresmuseum in Dresden -
  wird offensichtlich 
auf diese nächstliegende Idee zurückgegriffen. 
Und mit dem Schüssel-Vertrauten Stefan Karner scheint auch schon 
der zukünftige Direktor gefunden zu sein. 
Deswegen wurde die Neubesetzung der Leitungsfunktion so lange
hinausgezögert.
Zwei Dinge werden aber unerlässlich sein: Das HGM muss aus dem
Verteidigungsministerium ausgegliedert werden. Und dann wird der Bund
viel, sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen, um einen zeitgemäßen
Zubau im Arsenal zu sichern. Das alte kaiserliche Zeughaus ist
nämlich durch und durch morsch und denkmalgeschützt. Man wird bald
sehen, ob Schüssel neben anderweitigen Verpflichtungen auch noch
diesen Kraftakt schafft.