Die geplante große Staatsvertragsausstellung ist
der Regierung zu teuer.
Jetzt sind einige Einzelprojekte geplant.
Staatsvertrag:"Offensive
für die Bildung ist wichtiger"
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(Die Presse) 24.09.2003
wien (ewi). 5,6 Millionen Euro hätte die Ausstellung
"50 Jahre Staatsvertrag", die in zwei Jahren
im Wiener Künstlerhaus
hätte stattfinden sollen, gekostet. "Wir wollen mit den
Steuergeldern
verantwortungsbewusst umgehen", sagt Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer, aus deren Budget
die Mittel kommen sollten. Nachsatz der
VP-Ministerin: "Eine Bildungsoffensive ist mir da wichtiger."
Gehrer führt im Gespräch mit der "Presse" auch andere
Argumente ins Treffen: So wäre die
Großausstellung auf Wien konzentriert
gewesen. Jetzt wird als "Ersatz" eine Wanderausstellung für
Schulen vorbereitet, die mehr Interessenten erreichen soll. Außerdem plant das Heeresgeschichtliche
Museum in Wien 2005 eine eigene Schau
"50 Jahre Staatsvertrag" ("Die Presse" berichtete),
und in
einigen Bundesländern sollen ebenfalls
Staatsvertrags-Ausstellungen gezeigt werden.Die Ausstellung
hätte die
Initialzündung für das seit mehreren Jahren geplante "Haus der
Geschichte" sein sollen.
Schon 1999 fertigten der Direktor des
Heeresgeschichtlichen Museums, Manfried Rauchensteiner,
und der Grazer
Historiker Stefan Karner im Auftrag des damaligen Unterrichtsministeriums
eine
Machbarkeitsstudie an. Beide Historiker, weiters Willi Brauneder
(Univ.-Prof. für Deutsche
Rechtsgeschichte, früherer FP-Politiker) und
der frühere Stadtschulratspräsident Kurt Scholz (SP)
bildeten eine
Vorbereitungs-Kommission. Innerhalb der Historiker-Zunft ist aber sofort ein Streit um
die Zusammensetzung der
Kommission ausgebrochen. Laut Gehrer soll die Kommission weiter arbeiten.
Ein Gebäude für das Haus der Geschichte gibt es noch nicht. Wann etwa
mit der Realisierung
zu rechnen ist? Gehrer realistisch: "Das kann
ich nicht beantworten." |