Museum: 
Haus der Geschichte                                                                                                        

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(Die Presse) 18.09.2003

Nach der Absage der großen Sonderausstellung "50 Jahre Staatsvertrag" des Bundes plant der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums Rauchensteiner 
nun eine eigene.


Die Diskussion wird emotional und hart geführt: Wie viele Museen verträgt die Stadt? 
Wer soll sich das ansehen? Und vor allem: Wer finanziert das alles? Dabei geht es jedoch 
fast immer um Museen für Bildende Kunst. Häuser, die in erster Linie Geschichte visualisieren, 
gibt es kaum in Wien. Daran dürfte sich auch vorerst wenig ändern. Denn die Realisierung eines Hauses der Geschichte, so die bemühte Bezeichnung für ein Museum für Zeitgeschichte, wurde auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Und die dafür als Initialzündung gedachte 
Sonderausstellung des Bundes über 50 Jahre Staatsvertrag ist geplatzt. Dies kritisiert der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, Manfried Rauchensteiner: "Die Bereitschaft, Geschichte zu musealisieren hält sich in Österreich in Grenzen." Er will sein Museum im Alleingang zu einem "Haus der Geschichte" machen. Die Sammlung soll dafür bis zur Gegenwart erweitert werden. Rauchensteiner: "Wir sind ja ein Haus der Geschichte, man muss es nur weiterbauen." Für das Jahr 2005 plant er seine eigene Schau unter dem Titel "50 Jahre Bundesheer, Neutralitätc und Staatsvertrag". Dafür soll der Platz hinter dem Museum überdacht und so die Raumnot entschärft werden. Denn für sein Projekt benötigt er mehr Platz - das Objekt 4 des Arsenals wäre "ausbaubar", so Rauchensteiner. Seit Mittwoch ist bis 8. Februar 2004 die Sonderausstellung "Irische Soldaten im Dienste der Habsburger" zu sehen. Zu sehen sind Uniformen, Musketen, Orden, Säbel, Schlachtengemälde und Porträts, die die über 300-jährige Geschichte von irischen Soldaten und Offizieren in der habsburgischen Armee veranschaulichen. So mancher Ire, dessen Familie vor allem aus religiöser Verfolgung nach Österreich geflohen war, machte in der Habsburger-Armee eine große Karriere. Die verstärkte Auswanderung irischer Soldaten und 
Offiziere setzte nach der Niederlage von Jakob II bei der Schlacht am Fluss Boyne 1690 ein.