Fünf Persönlichkeiten für das Haus der Geschichte Kurier, 30.3.2002 Nach seiner Wahl zum Ersten Nationalratspräsidenten hatte Andreas Khol (ÖVP) eine neue Initiative zur Wiederbelebung des Projekts "Haus der Geschichte" angekündigt - jetzt setzt er weitere Schritte. "Ich konnte den Historiker Stefan Karner, die früheren ORF-Journalisten Traudl Brandstaller und Peter Diem, KURIER-Kommentator Alfred PayrIeitner und Gerhard Bauer, den Generalsekretär der Gesellschaft für Europapolitik für die Mitarbeit gewinnen. Auf Basis früherer Pläne sollen sie ein Konzept für ein Haus der Geschichte unserer Republik und ihrer Vorläufer entwickeln", erläutert Khol im KURIEr-Interview. Rund um diese Persönlichkeiten sollte sich ein Proponentenkomitee für einen Verein bilden' der letztlich das "Haus der Geschichte" plant, aufbaut und betreibt, "als zentrale Forschungs-Stätte für Zeitgeschichte, als Ausstellung, Museum und Medium". Thema sollte nicht, wie ursprünglich angedacht, nur die 2. Republik sein: "Der Bogen sollte sich vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart spannen - vom Staat, den keiner wollte, bis zum Staat, den jeder wollte." Die Konstrtuktion als Verein sei bewusst gewählt: "Es sollte keine staatliche Organisation sein, sondern eine Initiative der Bürgergesellschaft, die allen Interessierten offen steht. Ich hoffe auf eine möglichst große Publikumsbeteiligung." Dieser, Verein sollte streng überparteilich sein, wenn auch unter der Schirmherrschaft des Parlaments: "Ich werde in den nächsten Tagen entsprechende Gespräche mit allen vier Parlamentsparteien führen."Mit Bildungsministerin Elisabeth Gehrer habe er bereits Einvernehmen hergestellt, berichtet Khol. Der Nationalratspräsident will auch mit möglichst wenig öffentlichen Mitteln auskommen - der Verein sollte sich um private Mittel kümmern: "ln einem halben Jahr könnte die Organisation stehen, für die Planungsphase muss man wohl ein bis zwei Jahre dazu rechnen. Dann könnte das Projekt entscheidungsreif sein." Zur heiß diskutierten Standortfrage - das von vielen bevorzugte Palais Epstein am Wiener Ring wird bekanntlich für parlamentarische Zwecke genutzt - meint Khol, dass nach jetzigem Stand drei Lösungen möglich seien. "Entweder der Morzin-Platz (Anm.: ehemaliger Standort des Gestapo-Hauptquartiers) er ein Neubau an einem neuen Platz als Symbol für die neue Republik oder wir nützen ein bestehendes Objekt im Bereich zwischen Belvedere und Heeresgeschichtlichem Museum - das wäre dann gemeinsam mit dem Museum des 20. Jahrhunderts so etwas wie eine historische Museums-Meile."Khol legt "Sehr, sehr großen Wert" darauf, dass Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in das Projekt eingebunden wird (Anm.: Häupl ist Verfechter der Epstein-Lösung). Bisher sei leider noch kein Gesprächstermin zu Stande gekommen -die Kooperation mit der Stadt Wien wäre aber für das Gelingen des Projekts enorm wichtig |