HdG 2 / Aktuelle Überlegungen 2005
1. Das „Haus der
Geschichte“ , wie es bis
jetzt in der Projektphase genannt wurde, sollte sich nicht nur mit
7.
Diese Sicht gilt auch für die Darstellung der Ersten Republik,
wobei der Dissens in zentralen
Fragen – Zerstörung der
8.
Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus besteht aus Tätern
und Opfern. Die Geschichtsforschung
hat sich in jüngster
9.
Die „Zweite Republik“ bleibt eine Erfolgsstory, die
anhand zentraler Fragen – Verhältnis
zu Deutschland, österreichische
10
Die Rolle Österreichs in Europa,
die mögliche Bildung einer zentraleuropäischen Region,
vergleichbar den nordischen
oder Das „Haus der Geschichte“ ist kein Museum im klassischen Sinn. Es enthält zwar eine Dauerausstellung zu den oben skizzierten Themen, wie sie andere „Häuser der Geschichte“ ( z. B. das deutsche „Haus der Geschichte“ in Bonn) beherbergen, aber es lebt von den dort stattfindenden Sonderausstellungen zu ausgewählten thematischen Schwerpunkten. So hat etwa das Deutsche Historische Museum in Berlin im Jahr 2oo5 eine große internationale Ausstellung zum Jahr 1945, „Mythen der Nationen“, präsentiert. Zugleich könnte sich ein neu konzipiertes „Haus der Geschichte“ zu einem Forum für große politische Debatten entwickeln. Thema solcher Debatten sollten nicht nur österreichische, sondern europäische Fragestellungen sein. Das Haus der Geschichte würde so zu einem kulturellen und politischen Veranstaltungsort, der zum öffentlichen Diskurs beiträgt. Es ist nicht einzusehen, warum verdienstvolle Veranstaltungen wie das alljährliche „Europaforum“ nur in Niederösterreich stattfinden , und nicht auch und gerade in der Hauptstadt des Landes, die sich so gern „Herz Europas“ nennt. Die wirtschaftliche Expansion Österreichs in Mittel- und Südosteuropa könnte mittels solcher überregionaler Veranstaltungen kulturell und politisch ergänzt werden: eine Art kultureller und politischer Parallelaktion zur Erweiterung der Europäischen Union. Österreich könnte damit signalisieren, dass es seine engeren und weiteren Nachbarländer nicht nur als große Absatzmärkte sieht, sondern auch als politische und kulturelle Partner in einem größeren Europa. Wien, 31. Oktober 2005 Dr. Trautl Brandstaller
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