SK/2003-04-08 
 Fischer zu Haus der Geschichte: Bisheriges Vorgehen entsprach
 nicht einem
Konsensprojekt

 (SK) Der stv. SPÖ-Chef und II. Nationalratspräsident Heinz
 Fischer kritisierte am Dienstag in einer Pressekonferenz das bisherige
 Vorgehen rund um das "Haus der Geschichte". Fischer meinte: "Wir wären
 klug beraten, wenn wir das Haus der Geschichte als Konsensprojekt tragen."

 Derzeit sei das nicht der Fall, sondern es bestehe die Gefahr, dass das
 Haus ein "Haus der Geschichte nur einer Partei" würde...

 Fischer erklärte, dass in einem Gespräch mit Bundesministerin
 Elisabeth Gehrer letztes Jahr angekündigt wurde, dass beim Projekt "Haus
 der Geschichte" eine ähnliche Vorgehensweise gewählt werde, wie beim
 Nationalfonds oder bei der Errichtung der Historikerkommission und dass 
"zu  einem Gespräch auf hoher Ebene" ein hochkarätiger Kreis und auch
 Repräsentanten der SPÖ eingeladen würden. Letztere haben nie eine
 Einladung erhalten, wohl aber Kreise, "die bei Buchpräsentationen
 eigenartige Bemerkungen finden". Jedenfalls sei dies kein Kreis, der einen
 breiten Konsens darstelle. Wenn ein von allen politischen Kräften
 getragenes Haus der Geschichte geschaffen werden soll, "sind die
 bisherigen Schritte nicht in diese Richtung gegangen", so Fischer.

(APA-OTS)
Was die geplante Einrichtung eines "Hauses des Geschichte" betrifft, mahnte
der Zweite Nationalratspräsident ebenfalls eine konsensuale Vorgangsweise
ein. "Wir wären klug beraten, wenn wir das als Konsensprojekt betreiben",
meinte er, nur dann könne es ein erfolgreiches Projekt werden, mit dem sich
alle identifizieren könnten. Es dürfe kein "Haus der Parteigeschichte"
entstehen. Die Schritte, die bisher gesetzt wurden, wertete Fischer
jedenfalls als "nicht das, was vereinbart und in Aussicht gestellt wurde".
Er machte in diesem Zusammenhang auch darauf aufmerksam, dass sich ein
gemeinsames Vorgehen in historischen Belangen bisher bewährt habe, 
etwa bei der Einrichtung des Nationalfonds oder bei der Schaffung eines 
Gedenktages für Opfer des Nationalsozialismus am 5. Mai.