Haus der Geschichte: Bericht bis Ende Juni geplant Wien (APA (8.6.2006) - Der Bericht der fünfköpfigen Expertengruppe für das Haus der Geschichte soll bis Ende Juni vorliegen. Vom ursprünglich angestrebten Mai-Termin ist man wieder abgekommen. Laut dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe, Günter Düriegl, wird der Bericht sowohl für die Organisationsform des Museums der Republik als auch für den Standort mehrere Varianten enthalten. "Am günstigsten" wäre die Konstruktion des Museums als wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts oder als Stiftung, wie Düriegl am Donnerstag im Gespräch mit der APA sagt. Was den Standort angeht will sich Düriegl noch nicht festlegen. Sowohl ein Neubau als auch die Adaptierung eines bestehenden Gebäudes wären Optionen. Als Standorte im Gespräch waren zuletzt beispielsweise das Arsenal nahe dem geplanten Wiener Zentralbahnhof (auch Standort des Heeresgeschichtlichen Museums) sowie das Künstlerhaus am Karlsplatz. Düriegl: "Man kann nichts ausschließen." Beziffert werden soll in dem Bericht an Verteidigungsminister Günther Platter und Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (beide V) aber jedenfalls der für das Museum nötige Finanzbedarf - konkrete Zahlen will Düriegl noch nicht nennen. Fest steht laut Düriegl, dass das "Museum der Republik" mit dem Jahr 1918 beginnen soll. Allerdings soll auch die Vorgeschichte der Republik mit einbezogen werden. "Dieses Republikanische Österreich fällt ja nicht vom Himmel." Kooperieren soll das Haus der Geschichte unter anderem mit bereits bestehenden Forschungseinrichtungen sowie mit Kunst-Sammlungen wie der Österreichischen Galerie, dem Linzer Lentos-Museum und dem Innsbrucker Ferdinandeum. Außerdem soll es auch am Museum selbst "auf das Thema hin gezielte notwendige Forschung" geben, ohne aber ein "Konkurrenzinstitut" zu schon vorhandenen Zeitgeschichts-Instituten aufzubauen, wie Düriegl betont.Als Träger des Museums der Republik sollen laut Düriegl sowohl der Bund als auch die Länder und die Interessensvertretungen auftreten. Als Internationales Vorbild nennt der Leiter der fünfköpfigen Vorbereitungsgruppe unter anderem das Deutsche Historische Museum in Berlin. Sandgruber gegen "kriegsgeschichtliche Orientierung" Wien (APA) - Die Historiker-Expertengruppe zur Vorbereitung des Hauses der Geschichte lehnt eine Verknüpfung des Projekts mit dem Heeresgeschichtlichen Museum (HGM) ab. "Eine Verknüpfung mit dem Heeresgeschichtlichen Museum könnten wir uns für ein Haus der Geschichte nicht wirklich vorstellen, weil damit eine zu starke Signalisierung in Richtung einer militärgeschichtlichen oder rein kriegsgeschichtlichen Orientierung dieses Hauses verbunden wäre", sagte der Leiter der Expertengruppe am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal. Ähnlich hatte sich zuletzt auch der Leiter des von der Regierung eingesetzten fünfköpfigen Vorbereitungskomitees, Günter Düriegl, geäußert. Er hatte einen Zusammenschluss mit dem Heeresgeschichtlichen Anfang Mai als "nicht schlüssig" bezeichnet. Inhaltlich soll das Projekt laut Sandgruber "nichts ausklammern" und auch Widersprüchlichkeiten darstellen - etwa die verschiedenen Standpunkte zum Bürgerkriegs-Jahr 1934. |